Andy Möller bereit für die WM

Jenseits des aus Amerika übernommenen „casual fridays“ dominiert in den Bürotürmen weiterhin das gedeckte Tuch. Zwar wird immer öfter auf die Krawatte verzichtet, das Jackett bleibt aber nicht nur in den oberen Etagen Pflicht. Deshalb werden immer häufiger kleine modische Extravaganzen unter Nadelstreifen und Flanell versteckt – gerade so weit, dass sie gelegentlich keck hervorblitzen. Knallrotes Futter oder grasgrüne Socken gelten da schon fast als bieder.

Eine Idee für die WM-Zeit von Herrenausstatter Stephan Görner und dem einstigen Eintracht-Profi und Nationalspieler Andi Möller könnte in den nächsten Wochen für den einen oder anderen zum Hingucker werden: ein Jackett mit dem Trikot des jeweiligen Lieblingsspielers aus der aktuellen Auswahl von Bundestrainer Jogi Löw als Innenfutter. Das lässt sich nach Dienstschluss flott wenden und ist dann auch gleich das passende Outfit für die Fanmeile – garantiert weit weniger peinlich als all die schwarz-rot-goldenen Accessoires, die derzeit die Grabbeltische füllen.

Im Kollegenkreis jedenfalls gab es gleich großes Interesse an solch einer Edel-Fankutte, die man auch bei einer Bilanz-Pressekonferenz tragen könnte. Der Befürchtung, dass es dann am Konferenztisch auch rieche wie in der Umkleide der Nationalelf, hält Görner entgegen, die Trikots seien atmungsaktiv, und für das Obermaterial gebe es die Auswahl zwischen Baumwolle und leichtesten Sommerwollstoffen. Abgesehen davon sind Büros, in denen Jackettpflicht herrscht, in aller Regel klimatisiert. Zum Durchschwitzen sind die Jacken bei einem Preis von 299 bis 449 Euro auch ein wenig zu teuer: In die Waschmaschine dürfen sie nämlich nicht.

Auswahl der Trikots schwierig

Da noch nicht endgültig feststeht, wer zum WM-Kader gehört, wird die Auswahl des Trikots nicht einfach – die meisten sind derzeit sowieso ausverkauft. Ohnehin könnte die Präferenz zum politischen Statement werden, mit einem Özil- oder Gündogan-Trikot zum Beispiel. Allerdings darf man nicht darauf hoffen, das gute Stück schon am früheren Nationalfeiertag, dem 17. Juni, beim gemeinsamen Schauen des ersten Deutschland-Spiels gegen Mexiko tragen zu können. „Lieferzeit 30 Werktage“, heißt es derzeit für fast alle Modelle der „Champions-Jacketts“.

Bis ins Achtelfinale müssten Jogis Jungs also mindestens kommen. „Fürs Finale schaffen wir es auf jeden Fall“, verspricht Görners PR-Mann. Ansonsten sollten hiesige Fußballfans – übrigens auch weibliche – vielleicht überlegen, ob sie nicht lieber ein Eintracht-Trikot in ihr Sakko nähen lassen. Schließlich haben die Adler ja gerade einen Titel geholt.

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